Azidose

Azidose

Azidose beim Pferd

Die häufigsten Symptome von Azidose beim Pferd sind Atemnot, Ermüdung, Schwäche, Appetitlosigkeit, Durchfall und Unkoordination. Pferde mit Azidose atmen schneller und tiefer als gewöhnlich, um den Säuregehalt im Blut zu reduzieren. Sie können auch unkoordiniert sein und Schwierigkeiten haben, sich zu bewegen. In schweren Fällen kann es zu Koma und Tod kommen.

Die häufigsten Ursachen von Azidose beim Pferd sind Stoffwechselstörungen, Infektionskrankheiten und Nierenerkrankungen. Stoffwechselstörungen können durch eine unausgewogene Ernährung, zu viel Anstrengung oder einen Mangel an Bewegung verursacht werden. Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung oder Colitis können auch zu Azidose führen. Nierenerkrankungen können dazu führen, dass das Pferd nicht in der Lage ist, Säure effektiv auszuscheiden. Einige Pferde können auch angeborene Stoffwechselstörungen leiden, die zu Azidose führen können.

Stoffwechsel des Pferdes

Ein gesundes Pferd basiert auf einem funktionierenden Stoffwechsel, der dafür sorgt, dass der Körper durch die Verteilung von Vitalstoffen und den Abtransport von Abfallstoffen mit Energie versorgt wird und von schädlichen Substanzen befreit wird. Ein intaktes Immunsystem wird durch einen aktiven Stoffwechsel unterstützt, dadurch ist der Körper in der Lage, Angriffen durch Krankheitserreger standzuhalten. Der Austausch von Nährstoffen und Abfallstoffen findet im Bindegewebe statt, deshalb muss dieses einen hohen Wassergehalt aufweisen, um den Transfer zu erleichtern. Das Blut überträgt die Vitalstoffe über das Bindegewebe und nimmt Abfallstoffe auf. Das ist auf einen basisch pH-Wert des Blutes zurückzuführen. Der normale pH-Wert des Pferdeblutes liegt zwischen 7,35 und 7,45. Der Körper hat zahlreiche Systeme im Säure-Basen-Haushalt entwickelt, um die Säuren unter Kontrolle zu halten.

 
Azidose

Azidose was ist der Säure-Basen-Haushalt?

Der Körper benötigt sowohl Säuren als auch Basen, um lebensnotwendige metabolische Prozesse aufrechtzuerhalten. Diese Gegenspieler müssen in einem bestimmten Gleichgewicht gehalten werden, damit der Körper optimal funktionieren kann. Im Allgemeinen ist ein gesunder Körper leicht basisch, mit der Ausnahme des Magens, der durch die Produktion von Magensäure die aufgenommene Nahrung zerkleinert und für den Darm verdaulich macht. Wenn Säuren im Blut pH-Wert messbar sind, ist dies ein Alarmzeichen. Faktoren wie Stress, Ernährung und Bewegung haben einen Einfluss auf das Säure-Basen-Gleichgewicht. Zu viel Stress, säurehaltige Lebensmittel und Bewegungsmangel können dazu führen, dass zu viel Säure im Körper vorhanden ist.

Nach Übersäuerung folgt Entmineralisierung

Wenn der Säure-Basen-Haushalt des Körpers so beeinträchtigt ist, dass er die Säuren nicht mehr effektiv über die Haut ausscheiden kann, tritt die nächste Phase ein, die Entmineralisierung. Diese Entmineralisierung zeigt sich nicht unbedingt in den Blutwerten, da das Labor nicht erkennen kann, ob das Kalzium im Blut aus der Nahrung stammt oder aus dem Abbau von Knochenmasse gewonnen wird. Dies kann jedoch Auswirkungen auf Haare, Knochen, Gewebe und Zähne haben. Wenn Säuren und Mineralien in Wechselwirkung treten, entstehen neutrale Salze, die zwar den pH-Wert des Blutes wiederherstellen, aber vom Körper nicht mehr abgebaut werden können. Diese Stoffwechselendprodukte führen zu einer Verkrustung oder Verzerrung des Körpers und können die Nieren überlasten und Salzkristalle in Geweben und Gelenken ablagern, was zu Schmerzen und Entzündungen führen kann.

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Unser Tipp bei Azidose

Eine Übersäuerung bei Pferden kann einfach und kosteneffektiv mithilfe eines Urinschnelltests festgestellt werden. Hierfür benötigst Du einen Harnteststreifen für Tiere, welchen Du in der Apotheke, über Deinen Tierarzt oder online beziehen kannst. Wenn der Urin zu sauer ist, ist dies ein Indikator für eine akute Übersäuerung.

Um eine chronische Übersäuerung, die bereits im Gewebe vorliegt, zu erkennen, reicht der einfache Teststreifen jedoch nicht aus. Hier kommt der Urintest nach Sander infrage, welcher aufwändiger ist, aber auch Übersäuerung im Gewebe nachweisen kann. Dieser Test ermittelt nicht nur den pH-Wert des Urins, sondern auch den sogenannten Aziditätsquotienten (AQ), welcher die Aufnahmekapazität des Urins für Säuren und Basen anzeigt. So wird die Menge an ausgeschiedenen freien Säuren aus dem Stoffwechsel ermittelt.

Um Urin von Deinem Pferd zu gewinnen, kannst Du Dein Pferd zum Wasserlassen animieren, indem Du es für kurze Zeit in die Box auf Stroh stellst. Dann pinkeln die meisten Pferde schnell. Verwende dabei den Mittelstrahl, da der erste abgegebene Urin möglicherweise verunreinigt sein kann.

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