Unter Umständen trägt ausgiebiges Lüften zur Reduzierung von Feinstaub in Wohn- oder Büroräumen bei. Doch wenn der Tagesablauf kein mehrmaliges Lüften am Tag gestattet, bleiben die meisten Schwebepartikel in der Wohnung. Oder das Lüften schadet mehr als es nützt, wenn in Form von Auto- und Industrieabgasen, Kaminrauch und Pollenflug von draußen Feinstaub durch das Fenster in die Wohnung dringt. Handelsübliche Staubsauger geraten beim Feinstaub entfernen schnell an ihre Grenzen. Je nach Abscheidegrad ihres Filters können sie Feinstaub nicht oder nur in geringem Umfang erfassen. Übrigens: Je voller der Staubbeutel, umso mehr Staub schlüpft durch ihn hindurch. Gegen die winzigen Schwebepartikel in der Luft kommen Staubsauger ohnehin nicht an. Gelegentlich wird zum Feinstaub reduzieren zu speziellen Geräten zur Luftreinigung geraten. Sie saugen die Raumluft an und geben sie gereinigt wieder ab. Um eine vollumfängliche Entfernung des Feinstaubs zu erreichen, müssten Luftreiniger permanent laufen. Ihr Geräuschpegel wird jedoch gemeinhin als sehr störend empfunden, weshalb diese Methode auf relativ wenig Zustimmung stößt, von den hohen Anschaffungs- und anfallenden Stromkosten ganz zu schweigen.
Warum ist der feine Staub so gefährlich?
Größere Partikel stellen für gewöhnlich für die Atemwege kein Problem dar, denn sie werden durch die Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum und durch die Nasenhärchen am Eindringen in den menschlichen Körper gehindert. Anders verhält es sich mit kleineren Partikeln, die während des Einatmens durch die Barrieren schlüpfen. Wegen der Belastung der Atemwege ist in diesem Zusammenhang gelegentlich von inhalierbarem Feinstaub die Rede. Je kleiner die Partikel, desto größer ihr Gefahrenpotenzial. In Büros und Wohnräumen Feinstaub entfernen bzw. reduzieren trägt zur Gesunderhaltung bei, denn teilweise gelangt Feinstaub bis zur Lunge und in die Lungenbläschen. Dort baut er sich nur sehr langsam wieder ab, eventuell bleibt er für immer und löst die typischen Symptome einer Staublunge aus, wie Kurzatmigkeit, Atemnot und verminderte Lungenfunktion. Der feine Staub kann zudem Allergien verursachen oder verstärken, asthmatische Anfälle hervorrufen, Atemwegsbeschwerden auslösen und in schweren Fällen zu Lungenkrebs führen. Außerdem werden negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System vermutet.
Was genau ist Feinstaub?
Unter Feinstaub wird Schwebstaub verstanden, der nicht gleich zu Boden sinkt, sondern eine Weile in der Luft verbleibt. Die englische Bezeichnung für die kleinen Teilchen lautet „Particulate Matter“ oder kurz „PM“. Feinstaub ist mit bloßem Auge nicht erkennbar, es sei denn, unter gewissen Wetterumständen bildet sich eine sichtbare Dunstglocke. Bezüglich der Größe, werden Feinstaubpartikel in Fraktionen unterteilt. PM10 bedeutet, die Staubteilchen sind maximal 10 µm groß. Ultrafeine Partikel, sogenannter Ultrafeinstaub, sind Nanopartikel mit einem Durchmesser unterhalb 0,1 µm. Feinstaub kann natürlichen Ursprungs sein, oder die Luftverschmutzung wurde vom Menschen erzeugt.
Natürlicher Feinstaub:
- Erosion und Abrieb von Steinen
- Pollenflug
- Pilzsporen
- durch Meeresgischt in der Luft befindliches Seesalz
- Staub und Asche von Vulkanausbrüchen
- Aschepartikel aufgrund von Busch- und Waldbränden
Vom Menschen verursachte Staubquellen:
- Landwirtschaft
- Holz- und Ölheizungen sowie Kaminöfen
- Asbest aus Eternit
- Industrie und Wirtschaft (insbesondere durch Abgase)
- Straßen-, Luft-, Schiffs- und Schienenverkehr
- Abrieb von Katalysatoren, Bremsbelägen, Reifenprofilen und Straßenbelägen
- Laserdrucker und Kopierer
- Zigarettenrauch
- Kerzenruß
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